Das Kooperatorenhaus Beidl

  • In der Denkmalliste ist das Gebäude wie folgt beschrieben: Kaplanhaus, ehem. Pfarrhaus, eingeschossiger, verputzter Massivbau über hohem Sockelgeschoss, mit Steildach und Granitgewänden, Im heutigen Sprachgebrauch ist das Gebäude als Kooperatorenhaus bekannt.

Baugeschichte des Kooperatorenhauses

  • Das Gebäude selbst geht noch auf mittelalterlichen Bestand zurück, eine spitzbogige Zugangsöffnung an der Südseite des Gebäudes spricht für diese Zeitstellung.
    Eine zweite, ältere Bauphase lässt sich auch  im Erdgeschossbereich an mehreren Stellen nachweisen, Hier finden sich  alte Leibungen deren Bogenstürze auf eine vormals niedrigere Gebäudehöhe hinweisen.
  • In der barocken Bauphase, um 1725 wurde das Gebäude erhöht und nach Osten verlängert –im 19. Jhd. wieder rückgebaut.                       .
    Im Dachbereich zeigt sich die barocke Dachkonstruktion Es handelt sich um ein Kehlbalken-Sparren-Dach mit liegendem Stuhl und durchgehendem Abbund.
    Zur Altersbestimmung  wurden mehrere Bohrkerne von konstruktiven Hölzern entnommen. Dendrochronologische Untersuchungen ergaben beim verwendeten Fichtenholz einen Wachstumszeitraum von 1584 bis 1724. Geschlagen wurden die Bäume in den Wintermonaten 1724 auf 1725.
  • Mitte des 19. Jahrhunderts wies der ehemalige Pfarrhof erneut erhebliche Baumängel. Der baufälligste Teil des vorhandenen Gebäudes wurde 1844 abgetragen und der Rest zu einer Wohnung für zwei Kooperatoren umgebaut.
  • Ab den 2000er Jahren stand das Gebäude leer und verfiel zusehend

Revitalisierung

  • Seit mehren Jahren arbeiten die Marktgemeinde Plößberg, die katholische Kirchenstiftung Beidl und die Dorfbevölkerung gemeinsam an der Revitalisierung des Kooperatorenhauses. Gefördert wird die Maßnahme durch den Freistaat Bayern. Für die Abwicklung zuständig ist das Amt für ländliche Entwicklung in Tirschenreuth.
  • Der Startschuss für die Bauarbeiten ist schon vor einiger Zeit gefallen. Zahlreiche, kompetente Firmen und v.a. viele, freiwillige Helfer arbeiten seither bei der Sanierung mit. Schwere und körperlich herausfordernde Tätigkeiten wurden und werden freiwillig und ehrenamtlich durchgeführt. Außenputz abschlagen mit Presslufthammer, Innenputz abschlagen, Dach abdecken, Fundamente per Hand abgraben bis zum Ursprungsniveau und noch vieles mehr leisten die ehrenamtlichen Bauhelfer. Auch die dabei erforderlichen Traktoren, Anhänger, Geräte und Maschinen wurden und werden unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Revitalisierung des Kooperatorenhauses Beidl ist ein echtes Gemeinschaftswerk.

Zukunfts-Perspektiven

  • Nun stehen die Renovierungsarbeiten kurz vor der Vollendung und es wird erkennbar, welches Schmuckstück das renovierte Kooperatorenhaus einmal sein und welche vielfältigen Möglichkeiten für ein aktives Dorfleben dieses Dorfgemeinschaftshaus in Zukunft bieten wird. Die Eröffnung und kirchliche Segnung des Kooperatorenhauses ist zum „Tag des offenen Denkmals“ am 10. September 2023 geplant und wird ein Fest für die ganze Pfarrgemeinde Beidl.
  • Nachdem es in den Dörfern der Pfarrei Beidl leider kein Wirtshaus mehr gibt, sollen im Kooperatorenhaus regelmäßige Treffen der Dorfbevölkerung stattfinden, Vereine sollen Versammlungen und Veranstaltungen durchführen können, Familienfeiern sollen stattfinden, Vorträge und Bildungsveranstaltungen sollen möglich sein, kulturelle Events und traditionelle Feste im Jahreslauf sollen gefeiert werden. Im Sommer wird der Biergarten zum Verweilen und geselligen Beisammensein einladen. Im Dachgeschoss des Kooperatorenhauses ist eine digitale Dokumentation der Dorfgeschichte geplant, bei der die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen im Dorfleben der letzten 100 Jahre dargestellt werden sollen.

Das denkmalgeschützte Kooperatorenhaus wird zur sozialen Mitte unserer Dörfer!

Ablauf beim Tag des offenen Denkmals:

9.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ in Beidl

10.00 Uhr Begrüßung der Gäste, Darstellung des Projekts und Grußworte

11.00 Uhr kirchliche Segnung des renovierten Kooperatorenhauses

ab 12 Uhr öffentliche Besichtigung und Bewirtung